Ja, Finanzen wirken oft kompliziert. Und ja, teilweise sind sie es auch. Wenn du dich also manchmal zwischen all den Begriffen und Möglichkeiten verloren fühlst, bist du nicht allein. Der Einstieg in die Finanzwelt kann überwältigend sein – und wenn du so empfindest, ist das in Ordnung. Es ist okay, nicht alles sofort zu verstehen, aber du kannst trotzdem Schritt für Schritt vorankommen.
Wie bereits erwähnt bis du nicht allein, wenn du nicht sofort alles verstehst, sobald du das Thema Finanzen angehst. Nur rund die Hälfte der Deutschen gaben in einer Befragung laut Welt Online an, halbwegs gut in Sachen Finanzen zurechtzukommen. Kein Wunder, denn viele von uns haben keine bis kaum Finanzbildung in der Schule oder zu Hause erhalten. Stattdessen müssen wir uns das Wissen selbst im Erwachsenenalter aneignen. Das kann zu Beginn überfordernd oder gar einschüchternd sein. Denn meist wissen wir nicht, wo wir anfangen sollen, oder wir werden von Fachbegriffen und Angeboten schier erschlagen.
Fachjargon – Muss das sein?
Begriffe wie Dividende, Cost-Average-Effect und Rendite können zunächst wie eine Fremdsprache wirken, denn viele Verbraucher:innen sind mit dem Fachjargon der Finanzanbieter nicht vertraut. Während die Verwendung von solchen Begriffen eigentlich vor allem Fachkenntnis unter Beweis stellen soll, machen diese oft komplizierte Begriffe Finanzen noch verwirrender.
Aber lass dich davon nicht abschrecken. Frage stattdessen nach, auch wenn das Fragen stellen vielleicht ein wenig Überwindung kostet. Es gibt keine dummen Fragen, besonders wenn es um deine Finanzen geht. Schließlich solltest du kein Finanzprodukt kaufen, das du nicht verstehst. Wenn dir reine Definitionserklärungen und Theorie nicht reicht, dann suche nach Erklärungen, die alltägliche Beispiele verwenden. Solche Alltagsbeispiele helfen oft, Dinge greifbarer zumachen.
Ist das jetzt eigentlich passend für mich?
Haben wir uns erstmal durch das Fachvokabular gearbeitet, bleibt dennoch meist eine noch größere Herausforderung: Das schiere Überangebot zu durchblicken und das Passende für sich selbst auszuwählen. Denn A sagt das eine, B das andere. Dort lesen wir, wir sollen in Aktien investieren und in einer anderen Quelle wird plötzlich eine Rentenversicherung empfohlen und die eigene Verwandtschaft setzt gleichzeitig immer noch aufs Sparbuch? Viele von uns fühlen sich überwältigt von dem großen Angebot, den zahlreichen Meinungen und Tipps aber auch Warnungen. Statt eine Entscheidung zu treffen, schieben wir stattdessen das finanzielle Handeln auf, um nicht das Falsche zu tun.
Deshalb ist es wichtig, die eigenen Ziele zu kennen. Denn nur, wenn das Ziel klar ist, kann auch eine kluge Entscheidung fallen.
Der Anfang ist schwer, aber machbar.
Jede Reise, auch in Bezug auf deine Finanzen, beginnt mit einem kleinen Schritt. Schritte, die dir am Anfang helfen können, sind folgende:
1. Finde die passenden Ressourcen für dich und informiere dich. Es gibt viele Infoquellen, die dir helfen können, die Grundlagen zu verstehen. Blogs, Apps, Podcasts, YouTube-Videos und Bücher sind großartige Ausgangspunkte. Wähle diejenigen aus, die dir am meisten zusagen. Dabei dürfen die Inhalte auch Spaß machen. Finanzen müssen nicht automatisch trocken und abstrakt sein.
2. Nimm dir Zeit. Es ist wichtig, sich Zeit zunehmen und nicht unter Druck zu setzen. Finanzen sind ein weites Feld, und es ist völlig normal, dass es eine Weile dauert, bis man sich zurechtfindet. Sei geduldig mit dir selbst. Geh das Ganze Schritt für Schritt an. Konzentriere dich darauf, ein Thema nach dem anderen zu lernen. Versuche nicht, alles auf einmal zu verstehen.
3. Kenn oder definiere deine Ziele. Damit du dich klug und passend zu deiner Lebensrealität informierst und dich nicht in dem Überfluss an Informationen verlierst, setze klare Ziele und wähle Informationsquellen und Angebote entsprechend dazu aus. Ansonsten verlierst du dich vermutlich und schiebst Entscheidungen und das Handeln weiter auf.
4. Das richtige Mindset ist wichtig. Finanzen sind ein fortlaufender Lernprozess. Auch erfahrene Investor:innen und Finanzexpert:innen lernen ständig dazu. Der Schlüssel ist, sich kontinuierlich weiterzubilden und offen für Neues zu sein, anstatt zu glauben, man müsse direkt alles wissen. Lass dich also nicht entmutigen. Wenn du mal einen Fehler machst oder etwas nicht verstehst, sei nicht zu hart zu dir selbst. Fehler sind Teil des Lernprozesses und können wertvolle Lektionen sein.
5. Übung macht den Meister oder die Meisterin. Ein bisschen Praxis hilft oft mehr als nur Theorie. Learning by doing ist hier das Stichwort – am besten mit kleinen Beträgen oder alternativ mit virtuellen Angeboten.
6. Hol dir (bei Bedarf) Unterstützung. Hol dir Rat in deinem privaten Umfeld, suche dir eine Community oder eine:n Finanzberater:in, der:die dir bei deinen Fragen weiterhilft.
Am Anfang Finanzen nicht zu verstehen oder überwältigt zu sein, ist völlig normal. Finanzen sind komplex, aber das bedeutet nicht, dass du es nicht schaffen kannst. Mit Geduld, den richtigen Ressourcen und einer Schritt-für-Schritt-Herangehensweise wirst du nach und nach immer mehr verstehen. Bleib dran, hab Geduld mit dir selbst und vergiss nicht, dass jede:r Expert:in einmal Anfänger:in war.