Mit dem Thema Investieren und Geldanlage werden wir häufig konfrontiert, durch Werbung von Banken, Beiträgen auf Social Media, unser privates Umfeld, wo bereits der eine oder die andere Geld anlegt, oder durch die Medien, die über zunehmende Altersarmut berichten. Und ja, unsere Rente wird vermutlich nicht reichen und nur Sparen scheint nicht mehr der alleinige Weg, um fürs Alter vorzusorgen oder unsere finanziellen Ziele und Wünsche zu verwirklichen. Investieren scheint da attraktiv.
Daher wollen wir mit der Geldanlage anfangen, aber wissen meist gar nicht wie. Uns fehlt es schlicht an Wissen. So geht es vielen. Und wenn wir uns endlich überwinden und informieren, finden wir uns schnell vom Informationsüberfluss erschlagen. Was ist jetzt bei all den Informationen und Möglichkeiten eigentlich relevant und was passt zu mir? Daraus entstehende Unsicherheiten führen zu Angst vor falschen Entscheidungen und letztlich zum Aufschieben und Nicht-Handeln. Dabei muss Investieren gar nicht so kompliziert sein. Aber dafür erstmal einen Schritt zurück:
Was bedeutet Investieren eigentlich?
Wenn wir an Investieren denken, kommen uns meist zuerst Aktien in den Sinn. Du kannst dein Geld allerdings in verschiedene Anlageklassen, wie neben Aktien auch in Anleihen oder Immobilien, anlegen.Investieren meint letztlich schlicht den Einsatz deines Geldes, um damit mehr zu verdienen. Beim Investieren willst du anders gesagt dein Geld gewinnbringend anlegen. Da Investieren höhere Renditechancen, also Gewinnchancen, beinhaltet, ist es aber auch mit mehr Risiken als beim Sparen verbunden.
Warum Investieren?
Investieren beinhaltet also Risiken, derer du dir bewusstsein solltest, bevor du handelst. Aber Investieren bietet natürlich auch Vorteile: sowohl wirtschaftliche als auch hinsichtlich des Impacts, den du damit erzeugen kannst. Ökonomisch betrachtet, spricht fürs Investieren, dass du mehr Rendite (Gewinn) als beim Sparen erzielen und dadurch dein Vermögen leichter aufbauen und fürs Alter vorsorgen kannst, während du dein Geld vor der Inflation schützt, und dass, wenn du langfristig investierst, vom sogenannten Zinseszinseffekt profitieren kannst. Zudem kannst du durch das Investieren auch deine Werte vertreten, indem du zum Beispiel Geld in besonders nachhaltige oder soziale Unternehmen investierst, und diese so auf ihrer Mission unterstützt, während du gleichzeitig an ihrem Erfolg partizipierst.
Aber wie gehst du jetzt vor, um mit dem Investieren anzufangen?
1. Eigene dir grundlegendes Wissen an
Haben wir nicht gerade noch von Informationsüberfluss gesprochen? Ja, das haben wir. Das bedeutet aber nicht, dass du uninformiert handeln solltest. Investieren beinhaltet, sich zunächst ein grundlegendes Verständnis anzueignen. Du musst kein Finanzexperte oder Finanzexpertin werden, aber die wichtigsten Begriffe und Konzepte wie Aktien, Anleihen, ETFs, Dividenden und Diversifikation solltest du kennen, um informierte und für dich passende Entscheidungen zu treffen.
2. Kläre deine Ziele und deine Risikobereitschaft
Bevor du dein Geld anlegst, ist es wichtig, deine finanziellen Ziele zu definieren. Willst du für die Rente vorsorgen, ein Eigenheim finanzieren oder für die Ausbildung deiner Kinder sparen? Je nachdem, wie deine Ziele aussehen, kann sich auch die Strategie und Produktauswahl unterscheiden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist deine Risikobereitschaft. Es gibt Investments, die höhere Renditen versprechen, aber auch mit mehr Risiken verbunden sind. Andere sind sicherer, bieten dafür aber weniger Ertrag. Finde heraus, wie viel Risiko du bereit bist, einzugehen und wähle deine Investments entsprechend. Dein Anlageziel und dein damit verbundener Anlagehorizont, also die Dauer, die du dein Geld anlegen willst, spielen hier auch mit rein.
3. Schaffe dir eine solide Basis
Hast du dich informiert, deine Ziele und deinen Risikoappetit definiert, stellt sich schnell die Frage, wie viel Geld du investieren kannst oder willst. Oft schrecken wir zurück, weil wir glauben, nicht genug Geld zum Investieren zu haben. Aber auch kleine Beträge können über einen längeren Zeitraum große Effekte haben. Wichtige Voraussetzung, um den Geldbetrag festzulegen, ist das Erstellen einer Finanzübersicht. Kennst du deine Einnahmen und Ausgaben, kannst du deinen Überschuss ermitteln, also den Geldbetrag, den du monatlich beiseitelegen kannst. Bevor du anfängst zu investieren, ist es ratsam einen finanziellen Puffer, zum Beispiel für Notfälle wie eine Autoreparatur, aufzubauen. Denn du solltest nur Geld investieren, was du kurzfristig nicht brauchst.
4. Entscheide, in was du investieren willst
Wenn du weißt, was deine finanziellen Möglichkeiten sind, hat das auch – neben deinen Zielen und deiner Risikotoleranz – Einfluss auf die Wahl deines Finanzprodukts, in das du Geld anlegen willst. Hier kann uns schnell die Sorge überwältigen, die falsche Entscheidung zu treffen. Denk dabei aber daran: Investieren ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Mache einen kleinen Schritt nach dem anderen.
5. Bei der Wahl von Wertpapieren: Eröffne ein Depot und starte mit kleinen Beträgen
Entscheidest du dich, in Wertpapiere, also Aktien, Anleihen, ETFs oder aktive Fonds zu investieren, brauchst du hierzu ein Depot. Dieses kannst du bei deiner Hausbank oder bei einer anderen Bank oder Broker eröffnen. Je Anbieter können unterschiedliche Kosten anfallen, sowohl mit Blick auf Grundgebühren wie die Depotführungsgebühr als auch beim Kauf und Verkauf von Wertpapieren.
Hast du dein Depot eröffnet, kannst du loslegen. Denke daran: Der Einstieg ins Investieren muss nicht sofort mit großen Summen erfolgen. Du kannst durchaus mit kleinen Beträgen starten und diese später erhöhen. Es ist in Ordnung, erstmal Erfahrungen zu sammeln.
Und während des Investierens? Diversifiziere, denke langfristig und kontrolliere deine Emotionen.
Streue dein Risiko, indem du dein Geld auf verschiedene Anlageklassen, Branchen und Regionen verteilst. Diese Diversifikation hilft, das Risiko zu minimieren, da Verluste in einem Bereich durch Gewinne in einem anderen ausgeglichen werden können.
Investieren bedeutet nicht Spekulieren. Investierst du, willst du dein Geld in der Regel langfristig anlegen. Das heißt wiederum: Investieren erfordert Geduld. Die besten Ergebnisse erzielst du, wenn du langfristig denkst und dich nicht von kurzfristigen Marktschwankungen aus der Ruhe bringen lässt. Es ist ganz normal, dass die Kurse an den Börsen schwanken. Wichtig ist, dass du deine Strategie beibehältst und nicht in Panik verfällst, wenn die Kurse mal nach unten gehen.
So vermeidest du auch emotionale Reaktionen. Emotionales Handeln ist einer der größten Fehler beimInvestieren. Lass dich nicht von Angst oder Gier leiten, sondern bleibe rational und überlege dir gut, welche Schritte du unternimmst.
Fazit
Der Einstieg ins Investieren mag anfangs komplex erscheinen, doch mit einer klaren Strategie, einem guten Verständnis der Grundlagen und einem langfristigen Blick kannst du klug und nachhaltig dein Geld anlegen.Wichtig ist, dass du anfängst – auch kleine Schritte führen zum Ziel. Fang an, dich zu informieren, kläre deine Ziele und starte mit einem kleinen Betrag. Du wirst sehen, dass Investieren für Anfänger und Anfängerinnen keine Zauberei ist, sondern ein Teil deines Finanzplans, der sich lohnt.
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