Für einige mag die Rente noch in weiter Ferne liegen undAltersvorsorge damit weniger im Fokus, für andere rückt der Renteneintrittimmer näher. Tatsache ist, dass für viele Menschen, die Rente nicht zum Erhaltihres Lebensstandards ausreichen wird. Ein Fünftel sind laut StatistischemBundesamt von Altersarmut bedroht, Frauen dabei überproportional häufig. Aberwie wir die Höhe unserer Rente ermittelt und was können wir tun, um dennochausreichend fürs Alter abgesichert zu sein?
Aber wie funktioniert eigentlich unser Rentensystem?
In Deutschland gibt es drei Säulen der Altersvorsorge: diegesetzliche Rente, die Betriebliche Altersvorsorge und die Private Altersvorsorge.
Die gesetzliche Rente funktioniert nach dem sogenanntenUmlageverfahren, was bedeutet, dass die Beiträge der aktuellen Arbeitnehmendendirekt an die derzeitigen Rentner*innen ausgezahlt werden. Deine eingezahltenBeiträge werden also nicht auf einem „Sparbuch“ oder Ähnlichem für dichangespart, sondern direkt als laufende Finanzierung von Renten aktuellerRenter*innen genutzt. Aufgrund des demografischen Wandels und einer generelllängeren Lebensdauer kommen so mittlerweile aber immer weniger Arbeitnehmendefür die Rente eine*r Rentner*in auf, wodurch das Rentenniveau sinkt.
Deine Rentenbeiträge werden, wie du vermutlich auf deinerLohnabrechnung schon mal gesehen hast, direkt vom Bruttogehalt derArbeitnehmenden abgezogen. Für jeden Euro, den du einzahlst, erhältst duanteilig Rentenpunkte. Die Anzahl deiner gesammelten Rentenpunkte bestimmtspäter die Höhe deiner Rente. Um einen vollen Rentenpunkt zu erhalten, musst duin einem Jahr exakt das Durchschnittseinkommen in Deutschland verdienen.Verdienst du mehr oder weniger, erhältst du anteilig mehr oder wenigerRentenpunkte. Auch für Erziehungs- und Pflegezeiten erhältst du Rentenpunkte.
Deine Rentenpunkte werden dann zur Bestimmung deiner Rentemit einem festen Wert, dem sogenannten Rentenwert multipliziert.
Der Rentenwert in 2024 beträgt 39,32€. Hast du also 40 Rentenpunkte gesammelt,wird der Rentenwert mal dieser Punkte genommen – ergibt 1572,80€ Rente. AberAchtung! Das ist deine Bruttorente. Davon gehen noch Steuern und Rentenabzügeab, sodass deine Nettorente niedriger ausfällt.
Damit du eine gesetzliche Rente erhältst, musst dumindestens fünf Jahre in diese eingezahlt haben, also dieMindestversicherungszeit erfüllen. Aber nicht jede*r Berufstätige zahlt in diegesetzliche Rente ein. So erhalten Beamte eine Pension vom Staat, Selbstständigeoder Freiberufler*innen müssen selbst vorsorgen oder Berufsgruppen wieÄrzt*innen, Jurist*innen oder Landwirte sind hier in in berufsständischenVersorgungswerken organisiert.
Reicht meine Rente?
Jetzt weißt du, wie grundsätzlich unser Rentensystemfunktioniert und wie sich deine Rente berechnet. Deine voraussichtliche Renteerfährst du übrigens über den Rentenbescheid. Diesen erhältst du ab deinem 27.Geburtstag einmal jährlich per Post von der Deutschen Rentenversicherung,insofern du die Mindestversicherungszeit von fünf Jahre erfüllst.
Kennst du die voraussichtliche Höhe deiner Rente, gilt es,deine Rentenlücke zu berechnen. Die Rentenlücke ist der Unterschied zwischendeinem letzten Einkommen vor dem Ruhestand und der Rente, die du im Alter ausder gesetzlichen Rentenversicherung bekommst. Diese willst du möglichstschließen, um deinen Lebensstandard auch im Alter aufrechtzuerhalten.
Privat vorsorgen – aber wie?
Aber wie schließt du deine Rentenlücke? Indem du privatvorsorgst. Hier kannst du verschiedene Produkte nutzen, zum Beispiel Riester-oder Rürup-Rentenprodukte, private Rentenversicherungsprodukte oder selbst inAktien, ETFs oder Immobilien investieren.
Fazit
Mit Blick auf den demografischen Wandel, das sinkendeRentenniveau und steigende Rentenlücken, können wir uns nicht mehr nur aufunsere gesetzliche Rente verlassen, sondern müssen selbst vorsorgen. Auch wenndie Rente möglicherweise noch weit entfernt scheint, lohnt es sich, frühanzufangen. Auch kleine Beträge können über einen längeren Zeitraum vielbewirken.